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Die interventionelle Rekanalisation postthrombotisch okkludierter und nichtthrombotisch obstruierter Beckenvenen wird seit etwa 20 Jahren durchgeführt. Wurden anfangs Geräte verwendet, die aus der Behandlung der arteriellen Verschlusskrankheit stammten, haben verschiedene Hersteller in den vergangenen Jahren Stents entwickelt, die mit höherer Radialkraft und verbesserter Flexibilität den speziellen Anforderungen der Behandlung im venösen System gerecht werden. Die technologischen Innovationen konnten eine deutliche Erhöhung der Offenheitsraten nach der Dilatation unter Beweis stellen. Zahlreiche Studien liegen vor, die eine klinische Verbesserung in Bezug auf die Schmerz- und Ödemausprägung sowie die Abheilung venöser Ulzera bei geringen Komplikationsraten nach Stenting chronischer Beckenvenenokklusionen belegen. Amerikanische Leitlinien empfehlen die endovenöse Stentimplantation bei der primären und postthrombotischen Beckenvenenobstruktion in den CEAP-Stadien C3–C6 mit einem Empfehlungsgrad IB. Die Offenheitsrate ist von der technischen Ausführung der Prozedur abhängig. Prinzipiell ist es für einen nachhaltigen Behandlungserfolg erforderlich, dass beide Enden des verwendeten Stents in gesunden Venensegmenten platziert werden können. Daraus leitet sich ab, dass die Zielgruppe für eine perkutane transluminale Angioplastie der Venen beschränkt ist auf Patienten, die unter einem postthrombotischen Syndrom (PTS) infolge einer isolierten Thrombose des tiefvenösen Segments von der distalen V. cava inferior bis zum Leistenband leiden sowie auf Patienten mit nichtthrombotischen Kompressionssyndromen. Betrachtet man die zur Verfügung stehenden epidemiologischen Daten zum PTS, so ist zu erwarten, dass es sich um ein relativ kleines Patientenkollektiv handelt, das von einer interventionellen Rekanalisation profitiert. Realworld-Registerdaten bestätigen dies.

Reference:

Gefässchirurgie (2018). https://doi.org/10.1007/s00772-018-0392-x


Link:

https://link.springer.com/article/10.1007/s00772-018-0392-x#citeas